Hausmarken auf der Insel Hiddensee

Hausmarken als alte Eigentumszeichen gibt es auch heute noch. Bei einem Besuch der Insel Hiddensee in Mecklenburg-Vorpommern fotografierte ich Mitte August 2013 an den Häusern der Orte Vitte und Kloster einige Hausmarken.  Auch auf dem Inselfriedhof fand ich auf einem Grabstein ein solches Zeichen. Mittlerweile kann man auf der Insel Postkarten und Kaffee-Tassen mit den Hausmarken von Hiddensee als Urlaubsandenken erwerben.

Ute Engels schreibt dazu: „Die Hausmarke findet auf der Insel seit dem 13.Jahrhundert Verwendung. Vor allem Fischerfamilien benutzen dieses Zeichen. Zuerst wurde das Haus markiert und die Wiesen (unbewegliches Eigentum). Dann trugen auch Fischereigeräte, Werkzeuge, Ackergerät und Schafe eine Hausmarke (bewegliches Eigentum). Gemeinschaftsarbeiten wurden mit „Kavelhölzern“ (Holzstücke mit eingeschnitzter Hausmarke) ausgelost. Bei Aufzeichnungen über Fischfang und Sonderarbeit nutzte man Hausmarken. Eine Hausmarke ist kein persönliches Zeichen, sondern verbleibt immer am Haus. Wenn ein Sohn aus dem väterlichen Haus auszog und ein neues Haus baute, übernahm er die Hausmarke mit einer „Afmark“ (Abmarke) – ein hinzugefügter Strich. Zeugnisse für die Verwendung der Hausmarken stellen alte Grabsteine auf dem Inselfriedhof dar. Noch heute sehen wir den alten Brauch, die Häuser mit einer Hausmarke zu schmücken, in Neuendorf, Vitte und Grieben.“

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